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Der Marstallgiebel

18.03.2013 von Alexander Stehr

Blick auf Schloß Jägerhof und Marstallgiebel nach 1910

Der Marstallgiebel und seine zwei Nebengiebel, einzigartige Werke des Hofbildhauers Grupello, der auch das Jan-Wellem-Denkmal schuf, zierte knapp zwei Jahrhunderte lang das Jagdzeughaus, den späteren Marstall von Schloss Jägerhof, bis dieser einer Orangerie weichen musste. Die Giebel fanden auch hier ihren Platz und waren fortan Teile des Neubaus, der beim großen Fliegerangriff am 11. Juni 1943 verbrannte. Es konnte nur der Hauptgtiebel zum größten Teil, sowie einer der beiden Nebengiebel, dieser zur Hälfte, gerettet und in Sicherheit gebracht werden. Seitdem lagerten die Giebel in verschiedenen Kellern von Schloss Eller, der ehemaligen Landesbibliothek am Grabbeplatz und im Schloss Benrath (dort zuletzt im feuchten Keller unter einer Terrasse). Dort wurden sie im Jahr 2006 von Prof. Dr. Klaus Pfeffer wiederentdeckt und ins allgemeine Bewusstsein gebracht.

Heute lagern die inzwischen von Schädlingen befreiten Schnitzwerkgiebel in einer von der Stadt angemieteten Halle an der Erkrather Straße und warten dort auf ihre Restaurierung.

Prof. Dr. Klaus Pfeffer verfasste 2006 eine Aufrufschrift zur Rettung der Marstallgiebel. Daraufhin wurden diese in Deutschland einzigartigen Kunstwerke zunächst in den sicheren Keller einer Spedition verbracht. Jetzt trat das Restaurierungszentrum der Landeshauptstadt Düsseldorf ins Geschehen, hier der in Holzfragen kompetente Restaurator Jürgen Bandsom. Zunächst wurden die Kunstwerke in einer eigens hierfür erweiterten Stickstoff-Begasungsanlage vom starken Holzschädlingsbefall befreit. Dank vorzüglicher Fotoaufnahmen aus der Zeit um 1910 wurden die Werkstücke identifiziert und zugeordnet und ein Untersuchungsbericht erstellt.

2010 veröffentlichte Prof. Dr. Pfeffer die zweite Aufrufschrift zur Rettung der Marstallgiebel.

Die Stadt Düsseldorf stellte die Marstallgiebel Ende 2012 unter Denkmalschutz und beantragte beim Landschaftsverband Rheinland im Februar 2013 Fördermittel für deren Restaurierung.

Zu wünschen ist, dass die restaurierten Marstallgiebel wieder in ihrer alten Umgebung neben dem Schloss Jägerhof allgemein sichtbar werden.

Der Heimatverein Derendorfer Jonges unterstützt die Rettung der Marstallgiebel durch eigene Spendenaufrufe. Auf dem gesonderten Spendenkonto des Vereins hat sich inzwischen ein fünfstelliger Betrag angesammelt.

Text: Prof. Dr. Klaus Pfeffer; überarbeitet von Manfred Klösters

Spenden können Sie unter Angabe des Verwendungszwecks „Marstallgiebel“ auf unser Spendenkonto 41 013 152 bei der Stadtsparkasse Düsseldorf (BLZ 300 501 10).
Eingegangene Spenden werden von den Derendorfer Jonges ohne Abzüge von Verwaltungskosten, etc. in Absprache mit Herrn Prof. Dr. Pfeffer für die Restaurierung verwendet.

Foto: Stadtarchiv Düsseldorf
Der Jägerhof nach 1910, von Südwesten gesehen. Durch Abbruch der klassizistischen Seitenflügel gewann er seine ursprüngliche Gestalt zurück. Vorne die von Wilhelm Kreis entworfene neubarocke Umfriedungsmauer, die vor der Schloßfront wieder in ein anschwingendes Gitter übergeht. Weiter nördlich, links im Bild, schließt sich die von Wilhelm Kreis neu errichtete Orangerie an, in deren Westfront wir den westlichen Marstallgiebel erkennen.

Protektor Wilhelm Golls verstorben

11.10.2012 von Christian Gatzen

Im Alter von fast 96 Jahren verstarb unser Ehrenmitglied, 2. Träger des Goldenen Ehrenringes und Protektor. Geboren wurde er im Haus Tannen-, Ecke Ulmenstraße. Von Kindheit an hatte er die Kaserne, Rheinmetall und
die „Ulmer Höh“ im Blick. Als er nach dem Krieg zurückkam, war die elterliche Wohnung ausgebombt. Im Schrebergarten seines Vaters „In der Lohe“ traf er Rentner, deren Geschichten er neben Zeitungsausschnitten und
Dokumenten sammelte.

„Ich habe nun, alt geworden, die gespeicherten Bilder meiner Derendorfer Jahre vor meinem geistigen Auge Revue passieren lassen und dabei alles aufgeschrieben, was mir wichtig schien“. So steht es im Vorwort zu seinem Buch „Leben auf dem immergrünen Grunde der Hoffnung“. Es wurde in Fortsetzungen in unserer Vereinszeitschrift veröffentlicht.

Wilhelm Golls war Schirmherr und Förderer unseres Schülerwettbewerbs
„augen!blick“, der ohne seine Unterstützung in dieser Form nicht möglich gewesen wäre.

Für seine Verdienste um den Heimatverein wurde Wilhelm Golls auf dem Seniorennachmittag 2004 zum ersten Protektor des Vereins ernannt.
Außerdem überreichte Baas Karl-Heinz Meyer ihm an diesem Tag die seltene Auszeichnung des Vereins, den Goldenen Ehrenring für besondere Verdienste.

Wilhelm Golls, der seit langer Zeit in der Eifel wohnte, kam gern zu unseren verschiedenen Veranstaltungen, obwohl der Besuch aus gesundheitlichen Gründen nicht immer einfach war.

Wir werden Wilhelm Golls nicht vergessen - Heimatverein Derendorfer Jonges 1956 e.V.

Die Derendorfer Jonges ziehen um

23.07.2012 von Manfred Klösters

Ab September 2012, genauer gesagt, es ist der 10., treffen wir uns zum ersten Mal im neuen Vereinslokal *hirschchen, Alt-Pempelfort 2. Das Lokal hat eine lange Geschichte, über die wir demnächst ausführlich berichten werden.
Das Lokal ist mit dem ÖPNV gut zu erreichen. Linie 707, Haltestelle Schloß Jägerhof und die Linien 704, 721 und 722, Haltestelle Adlerstraße. Parkplätze stehen kaum zur Verfügung. 
In diesem Zusammenhang ein kurzer Rückblick auf unsere bisherigen Vereinslokale. 1956 gründete sich der Heimatverein Derendorfer Jonges im damaligen Restaurant Becker am Münsterplatz, an der Ecke Münster-/Barbarastraße. 
Im Jahr 1972, das Lokal hieß mittlerweile Rachen am Münsterplatz, erhielt der Verein die Kündigung und musste eine neue Bleibe finden. Das Lokal gab den Saal auf, in dem sich heute ein Optikergeschaft befindet. Über den Brauhof haben wir im letzten „der derendorfer“ berichtet. Ein geschichtsträchtiger Ort, wie die Gedenktafel des Vereins am Haus beschreibt, sie hängt an der Hauswand zur Münsterstraße. An dieser Stelle stand bis 1893 die alte Derendorfer Kirche, die Vorgängerin der heutigen Dreifaltigkeitskirche.
Ab 4. Februar 1972 fanden die Heimatabende nicht weit entfernt, in der Gaststätte Zum Piefedeckel gegenüber dem Vinzenzkrankenhaus statt, bewirtet vom Ehepaar Helmut und Resi Jähner. Der Saal hatte jedoch kein Fenster und die Räumlichkeit wurde für den starken Mitgliederzuwachs zu der Zeit immer weniger brauchbar. 
Deshalb suchte man nach einer neuen Räumlichkeit. Man einigte sich auf das Clubheim BV 04, wo am 14. Februar 1977 der erste Heimatabend stattfand. Nach 35 Jahren erfolgt nun der Wechsel zum neuen Vereinslokal. Wir bedanken uns beim Ballspielverein BV 04 für die lange Gastfreundschaft. Gerne denken wir dabei an das damalige Wirtsehepaar Karl-Heinz und Renate Zenßen zurück. 
Text und Fotos: MK